Diagnostik des irritablen Kolons: Manometrische und myographische Untersuchungen^{* 1}

Zusammenfassung

Manometrische Untersuchungen bei Patienten mit der Diagnose eines Colon irritabile zeigen einen ungestörten zyklischen Ablauf der interdigestiven Motilität im Bereich des oberen Verdauungstraktes. Dagegen findet sich bei myographischen Untersuchungen im Rektosigmoidbereich von Patienten mit Colon irritabile ein unterschiedliches Frequenzspektrum langsamer Membranpotentialschwankungen mit einem Überwiegen der Frequenz um 3/min. Weiterhin weisen Patienten mit einem Colon irritabile nach einer 1000-Kalorien-Probemahlzeit einen signifikant prolongierten Anstieg der Motilität auf. Da funktionelle Störungen des Colon irritabile zumeist durch Ausschluß organischer Veränderungen diagnostiziert werden, verspricht die Weiterentwicklung und Rationalisierung kolonmyographischer Methoden in Zukunft eine Objektivierung der Diagnose und die Möglichkeit einer objektiven Therapiekontrolle.

Abstract

Manometric investigations of patients with irritable colon show an undisturbed cyclic course of interdigestive motility in the upper digestive tract. In contrast, myoelectric studies of the rectosigmoid in patients with irritable colon show a spectrum of variable frequency of slow membrane potential changes with predominance of a frequency of 3/min. In addition, after a 1000 calory test meal, patients with irritable colon showed a significantly prolonged increase of motility. As functional disturbances of irritable colon are mainly diagnosed by exclusion of organic changes, further development and rational use of colonic myoelectric methods promises future possibilities for objective diagnosis and control of treatment.